Mangel an Fachkräften in der Ostschweiz

Das Institut für Qualitätsmanagement und angewandte Betriebswirtschaft der Fachhochschule St. Gallen lud zum Thema «Wettbewerbsfaktor Humanressourcen in der Ostschweiz» ein.

Der diesjährige Event des Instituts für Qualitätsmanagement und angewandte Betriebswirtschaft der Fachhochschule St. Gallen (IQB) stand im Zeichen des Fachkräftemangels und der Demographie. Vor rund 40 Teilnehmenden aus Verwaltung und Wirtschaft erläuterte FHS-Dozent Roger Martin die Situation in der Ostschweiz. Bei einem Grossteil der Unternehmen mache sich der Fachkräftemangel bemerkbar. KMU seien besonders betroffen, da sie nicht die gleichen Möglichkeiten wie Grossunternehmen hätten. Aufgrund der demographischen Entwicklung werde sich die Situation jedoch noch verschärfen.

Nur die Hälfte tut etwas

«Der demographische Wandel und der Fachkräftemangel sind Tatsache. Es liegt an jedem einzelnen Unternehmen, sich entsprechend darauf vorzubereiten, um in Zukunft nicht das Nachsehen zu haben», sagte Roger Martin. Laut einer Studie der FHS St. Gallen haben jedoch nur 50 Prozent der betroffenen Unternehmungen Massnahmen ergriffen. Es gelte, nebst der Zuwanderung von qualifizierten ausländischen Arbeitskräften auch die eigene Unternehmung richtig zu positionieren. Dabei spielten familiengerechte Politik, die Vermarktung als Arbeitgeber und die Entwicklung der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. KMU müssten vermehrt über ihre Unternehmensgrenzen hinweg kooperieren. Das kürzlich lancierte KTI-Forschungsprojekt (Kommission für Technologie und Innovation des Bundes) des Instituts für Qualitätsmanagement und angewandte Betriebswirtschaft IQB-FHS, in welchem eine Gruppe von Unternehmen in der Personalentwicklung zusammenarbeiten wird, unterstreiche das.

Erfolgreiches Praxisbeispiel

Roger Herzig, Geschäftsführer der AFG-Tochter RWD Schlatter, zeigte in seiner Präsentation auf, wie die Unternehmenskultur positiv auf Personalbindung, Einsatzbereitschaft und das Wohlbefinden wirken kann. Wie sehr die RWD Schlatter AG damit ihrer Zeit voraus ist, indem sie dem Personal die wohlverdiente Aufmerksamkeit schenkt, beweist der Gewinn des «Cash»-Arbeitgeber-Awards im 2009.